Erzengelwurz

Vor allem im nördlichen Europa war die Engelwurz sowohl als Heil- als auch Nutzpflanze überaus beliebt und wurde in Island, Grönland und Norwegen als Kulturpflanze gezogen. In Island gab es sogar ein Gesetz, welches besagte, dass die Angelika auf fremdem Boden nicht ausgegraben werden durfte. Bei einem Umzug allerdings durfte ein Pächter seine Pflanzen mitnehmen. In bekannten alkoholischen Getränken wie dem Chartreuse-Likör, dem Schwedenbitter oder Melissengeist ist Erzengelwurz nach wie vor ein wichtiger Bestandteil. Unterschiedliche Legenden ranken sich um die Herkunft des Namens – es soll zum Beispiel der Erzengel Gabriel ihr die Heilkraft verliehen haben, zur Heilung von Pest beizutragen, mal soll der Erzengel Raphael einem einsamen Waldbruder erschienen sein und auf die Heilkraft der Engelwurz hingewiesen haben.

In sogenannten „Lebenselixieren“ oder „Theriaks“, einem im Mittelalter vertriebenen Allheilmittel, welches aus einer geheimen Mischen an Heilkräutern bestand, war die Erzengelwurz fester Bestandteil. Als Amulett getragen sollte sie vor „Dämonen der Finsternis“ behüten, denn sie wurde stets als Botin des Lichts gesehen und wurde auch zum Reinigen der Aura, d.h. des Lichtkörpers, verwendet.

 

Heilwirkungen

Zubereitungen aus der Wurzel sind geeignet für Verdauung, Abwehr, Atemwege, Nerven, Rheuma und in der Frauenheilkunde.

Durch ihre Bitterstoffe unterstützt sie die Bildung unserer Verdauungssäfte, regt Appetit und Stoffwechsel an und wirkt insbesondere auch, wenn Stress und Ruhelosigkeit auf Magen & Darm schlagen. Sie wirkt außerdem sehr erleichternd bei Völlegefühl & Blähungen sowie wärmend auf die Bauchorgane.

Die Engelwurz feuert das Immunsystem an und schützt vor Krankheitskeimen. Besonders bei Bronchitis ist sie schon lange bewährt und brachte ihr den Namen „Brustwurz“ ein.

Als Frauenpflanze hilft sie bei Kinderwunsch, indem sie den Eisprung auslösen kann. Sie hilft aber auch bei krampfartigen Menstruationsbeschwerden und bei ausbleibender Blutung. Da sie die Gebärmutter stimuliert, kann sie nach einer Geburt die Ablösung der Plazenta unterstützen.

Bekannt ist auch eine reinigende Wirkung bei Vergiftungen (z.B. Amalgam, Zigarettenrauch, Lacke, Alkohol) und die Engelwurz kann als Stärkungsmittel bei allen Schwächezuständen (bei Infektionskrankheiten, nach Operationen usw.) verwendet werden. Sie unterstützt auch die Herzfunktion und hat eine nervenstärkende, stimmungsaufhellende Wirkung.

Als Salbe, in Öl ausgezogen oder mit Zubereitungen aus dem äth. Öl wird die Engelwurz bei Nervenschmerzen, Lähmungen, Gicht oder Rheuma eingerieben und sie entlastet geschwollene Lymphknoten.


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erschienen am: 

Samstag, 15 Dezember, 2018