Dieses rhizombildende, ausdauernde und besonders duftende Pflänzchen aus der Familie der Veilchengewächse, auch Märzveilchen oder Wohlriechendes Veilchen genannt, hat seine Heimat im Mittelmeerraum bis hin zum Kaukasus und Kurdistan. Von den Römern wurde es verbreitet und zählt bei uns zu den Neophyten (Neubürgern) im Pflanzenreich. Das Veilchen liebt sonnige Gehölzränder, nährstoffreiche, etwas lehmige Böden und wächst unter Bäumen und Hecken sowie in der Wiese. Die Besonderheit des Veilchens liegt in der Selbstbestäubung. Die im Frühjahr stark duftenden violetten Blüten dienen nicht zum Anlocken der Insekten für die Fortpflanzung – sie blühen sozusagen „im Überfluss“. Statt dessen blüht das Veilchen ein zweites Mal, sehr unscheinbar, im August. Die Kronblätter sind dann nur unvollständig entwickelt und bleiben daher geschlossen. Außerdem verbreitet sich die Pflanze durch Ausläufer.
Heilwirkungen
Durch seine kühlende und befeuchtenden Eigenschaften ist das Veilchen ein altbewährtes Kraut zu Linderung und Heilung von Entzündungen, z.B. bei Erkrankungen der Lungen. Die Saponine sorgen für eine Schleimlösung, während gleichzeitig das entzündete, trockene Gewebe befeuchtet und gekühlt wird. Die Pflanze besitzt eine beruhigende Wirkung. Sie hilft z.B. bei nervösem Herzklopfen, bei Schlaflosigkeit, nervöser Reizung von Kindern. Schmerzlindernd bei Kopfschmerzen und Grippe wirken die Salizylsäureverbindungen in den Blättern. Das Veilchen hat mit seiner Zartheit einen besonderen Bezug zum weiblichen Brustgewebe. Die häufige Einnahme von Veilchenaufguss oder Tinktur sowie das Essen der Blätter mindert Schmerzen bei Brustentzündung und kann zur Auflösung von Zysten und Tumoren in der Brust beitragen, was bereits in ältesten Werken der kräuterheilkundlichen Literatur erwähnt wird und durch mehrere Untersuchungen bestätigt wurde. Bereits Hildegard von Bingen empfahl eine Salbe, die gegen Kopfschmerzen auf die Stirn und bei Geschwüren, die Schmerzen verursachen (auch Krebs!), verwendet wird. Umschläge und Kompressen aus Veilchenblättertee wirken sehr angenehm kühlend und lindernd bei Kopfweh, Hauterkrankungen, schmerzenden Brüsten, Augenerkrankungen und Verbrennungen. Als Mundspülung kann der Tee eingesetzt werden bei Entzündungen, Schwellungen oder Geschwüren im Mund. Selten werden auch die Wurzeln als Emetikum (brechreizauslösendes Mittel) verabreicht.
Samstag, 15 Dezember, 2018