Johanniskraut

Das Johanniskraut (einst bis zur Christianisierung „Sonnwendkraut“ genannt), welches zur lichtreichsten Zeit im Jahr in voller Blüte steht, wird traditionell am Johannistag (24. Juni) oder nach heidnischem Brauch zur Sonnenwende (21. Juni) gesammelt.

In der Antike war das Kraut vor allem die äußerliche Anwendung zur Wundheilung, die gepriesen wurde, später finden sich in Paracelsus Schriften (16. Jh.) auch Darstellungen über die antidepressive Wirkung des Krauts, welches für viele sogar als Universalmittel galt. Inzwischen ist es wohl eine der Heilpflanzen, die in der Forschung mit zahlreichen Studien am meisten Aufmerksamkeit erlangte und auch in der Schulmedizin Anerkennung und Einsatz findet.

Bereits das Aussehen der Pflanze weist auf die Wirkungen hin: die Blattaderung erinnert an unsere Nerven, die durchlöchert scheinenden Blätter und der rote Farbstoff deuten auf Verletzungen (Stichwunden) hin und die gelbe Blütenfarbe kann an unsere Leber erinnern (Gelbsucht).

Der Teufel soll einst vergeblich versucht haben dieses für den Menschen allzu wunderbare Kraut mit seinen Krallen heraus zu rupfen, weshalb es heutzutage durchlöchert aussieht.

 

Heilwirkungen

Das Johanniskraut gibt sich ganz der Sonne hin und ist in der Lage, das Sonnenlicht zu speichern und unser Gemüt bei Bedarf damit aufzuhellen, weshalb es als wichtigstes pflanzliches Antidepressivum geschätzt wird. Es verbessert im Organismus die Lichtaufnahme und wirkt dadurch stimmungsaufhellend, weshalb es bei leichten bis mittelschweren Depressionen eingesetzt wird. Unserer Seele tut diese Pflanze also z. B. als Tee, Tinktur oder in Tablettenform gut und bringt wieder Licht in Phasen der Depression. Wichtig ist nur, dass wir etwas Geduld aufbringen, denn die Wirkung tritt meist erst nach ein bis zwei Wochen ein und wir erleben die volle Wirkung erst nach drei bis vier Wochen. Außerdem wirkt Johanniskraut tumor-, entzündungs-, viren- und bakterienhemmend.

Auch äußerlich spielt das Johanniskraut als „Arnika der Nerven“ eine große Rolle - so ist beispielsweise das Johanniskrautöl ein altbewährtes Mittel bei leichteren Verbrennungen, Schürfwunden, Muskelzerrungen, Rheuma, Gicht und Ausschlägen wie bei Gürtelrose. Es beruhigt äußerlich aufgetragen die verletzten schmerzenden Nerven und wirkt wundheilend, während es innerlich beispielsweise bei Magenschleimhautentzündung hilfreich sein kann. Es wird auch zur Pflege von spröder Haut eingesetzt und ist ein bewährtes Mittel gegen Sonnenbrand oder zur Einreibung von Narben. Einem Wundliegen (Dekubitus) kann es vorbeugen. Als entspannend wirkendes Öl findet es oft auch als Massageöl Einsatz.

 

 

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erschienen am: 

Samstag, 15 Dezember, 2018