Mariendistel

Angeblich rühren die weißen Flecken der Blätter daher, dass Maria einige Tropfen beim Säugen vom Jesuskind auf die Erde fielen – sie sind also Abbild der göttlichen Milch. Weitere Volksnamen sind z.B. Stechdorn, Weißdistel, Stechkraut, Frauen-, Venus-, Fieber-, Magendistel, Marienkörner oder Christi Krone. Die Samen sollen gegen Seitenstechen wirken und wurden als „Stechkörner“ bezeichnet – die Dosis entspricht dabei dem Lebensalter. Im 16. Jh. galt die Mariendistel als Zaubermittel bei Vergiftungen. Unbeliebt war sie an geselligen Orten, denn angeblich würde durch ihre Anwesenheit Streit ausbrechen.

 

Heilwirkungen

Die Mariendistel ist die wertvollste Leberheilpflanze, denn durch ihren Hauptwirkstoff Silymarin (der in der Einweißschicht unter der Schale der Früchte enthalten ist) kann sie sogar vorgeschädigte Leberzelle regenerieren und die Neubildung anregen. Auch vorbeugend kann die Mariendistel vor dem Eindringen von Giften (u.a. aus Nahrungsmitteln, Medikamenten, Alkohol, Umwelt) schützen.

Die Pflanze unterstützt unser Immunsystem und wirkt antioxidativ, also als Radikalfängerin. Sie wirkt gallebildend und wirkt sich positiv auf den Blutzucker- und Cholesterinspiegel aus. Stillende profitieren von der milchbildungsfördernden Eigenschaft.

 

Verwendet werden die Früchte der Mariendistel bei Verdauungsbeschwerden, Unterschenkelgeschwüren, Kopfschmerz, Migräne, Warzen und (als Fertigpräparat) bei Erkrankungen der Leber und der Gallenblase, z.B. bei Hepatitis (Gelbsucht) Typ B und C, Schrumpfleber, Fettleber, Milzerkrankungen, Gallensteinen und Vergiftungen durch Alkohol, Drogen oder Pilze. Silymarin erhöht die Überlebenschancen nach Gifteinnahme – z.B. bei Knollenblätterpilz. Hier muss innerhalb von 24 h eine Infusion mit dem Wirkstoff verabreicht werden.

 

Was die Anwendung betrifft, so ist es möglich, mehrmals täglich 1 TL Mariendistelfrüchte am besten auf leeren Magen gut gekaut einzunehmen. Beim maschinellen Mahlen sollte darauf geachtet werden, dass die Temperatur unter 40° C bleibt und kein Kontakt mit Metall stattfindet, weil der Hauptwirkstoff Silymarin sonst an Wert verlieren kann. Eine Teezubereitung ist von daher auch nicht ideal, zumal Silymarin schwer wasserlöslich ist. Dagegen eignet sich eine Tinkturherstellung sehr gut, weil sich darin die Wirkstoffe lösen und konserviert werden. Eine Langzeitanwendung der Mariendistel ist sinnvoll, damit sich die Wirkung gut entfalten kann.

 

Mariendistelöl ist durch seinen sehr hohen Gehalt an essentiellen, mehrfach ungesättigten Fettsäuren ein wertvolles Nahrungsergänzungsmittel. Tee aus den Blättern wirkt verdauungsfördernd.

 

 

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erschienen am: 

Samstag, 15 Dezember, 2018