In der alten Kräuterheilkunde wurde die Vogelmiere zur Stärkung von abgemagerten Personen verwendet. Bei Kindern wurde sie eingesetzt bei Fieber und Krämpfen und Pfarrer Kneipp empfahl sie bei Lungenleiden, Hämorrhoiden, Nieren- und Blasenverschleimungen. Äußerlich wurde das Kraut bei faulen Geschwüren sowie Ausschlägen und als Umschlag bei Augenentzündungen und Sehschwäche angewendet. Pfarrer Künzle hat Vogelmierensalat vor allem herzschwachen Leuten empfohlen. Gekocht wurde der Vogelmiere eine blutbildende Wirkung nachgesagt.
Es finden sich viele Volksnamen wie Sternmiere, Hühnermiere, Mausdarm, Hühnerdarm, Vogelkraut, Vogelsternmiere, Hühnerabbiss, Meier, Vöglichrut, Kanarienvögelkraut – die meisten beziehen sich darauf, dass Vögel das Kraut lieben und auf die dünnen Stängel, die den Schlingen der Gedärme von Hühnern ähneln. Der botanische Name „Stellaria media“ deutet auf die sternförmigen Blüten hin.
Die Vogelmiere soll gänzlich auszurotten sein, wenn zu Johanni während des Mittagsläutens an allen vier Ecken des Hauses gejätet wird.
Heilwirkungen
Die kühlende Wirkung lässt die Erfolge der Vogelmiere bei Fieber, Infektionen und Entzündungen erklären. Ihre Saponine steigern die Aufnahme von Nährstoffen, v.a. Mineralstoffen, durch die Darmschleimhaut und wirken lösend auf geschwollene Hals- und Lungenschleimhäute. Auch bei Husten wirkt sie durch die Saponine schleimlösend und die Vogelmiere spendet dem angegriffenen Lungengewebe bei trockenem Husten angenehme Feuchtigkeit. Die zahlreichen Mineralstoffe und Vitamine der Vogelmiere werden von den Zellen sehr gut aufgenommen und verwertet, so dass die innerliche Einnahme des frischen Krautes v.a. für schwächliche Kinder, während der Rekonvaleszenz, im Alter, bei Blutarmut und Unterernährung empfehlenswert ist.
Als Auflage aus frischem Kraut zieht die Vogelmiere Infektionen heraus, heilt Wunden und lindert Schwellung und Entzündungen (z.B. bei Insektenstichen, Pickeln, Abszessen, Schweißbläschen, Ausschlägen). Bei Bindehautentzündung, Augenlid-Geschwüren, gereizten, roten Augen helfen Auflagen aus der Vogelmiere. Ein heißes Bad oder Auflagen mit Vogelmiere kann bei Arthritis, Rheuma, Rückenschmerzen, Gicht, Schleimbeutelentzündung und steifem Genick Erleichterung bringen.
Diese und noch weitere Informationen über die Pflanze inklusive Rezepten erhalten Sie auf meinem Heilpflanzensteckbrief (drei DIN-A-5-Seiten + Fotografie auf dem Deckblatt).
Bitte hier klicken, um die Bestell-Liste (im PDF-Format) herunterzuladen.